Hall of Fame

Hier finden Sie Berichte, herausragende Leistung, interessantes und wissenswertes aus vergangenen Tagen...

 

 

 

Fupa.net schreib am 15.10.2015:

 

"Star des Spieltages": Björn Watzke
+++ ASVler trifft dreifach beim 5:4 im Stadtderby bei Blau-Weiß +++
+++ Großer Dank an Familie und Co-Trainer +++
+++ "Es wäre das Größte, mit dem ASV irgendwann aufzusteigen" +++

Spannend ging es zu bei der aktuellen Wahl zum „Star de Spieltages“. Doch letztlich setzte sich ein Mann durch, der sonst vermehrt an der Seitenlinie auftaucht und mittlerweile weniger auf dem grünen Rasen zu finden ist, zumindest am Wochenende. Unser Glückwunsch geht an dieser Woche an den Trainer der ersten Mannschaft des ASV Gießen, der die zweite Mannschaft am Sonntag mit drei Toren zu einem 5:4-Erfolg im Stadtderby bei Blau-Weiß Gießen geführt hat: Björn Watzke

 

 

Dem 31-Jährigen ist die Wahl doch etwas unangenehm. Nichtsdestotrotz ist er begeistert vom Support. „Ich habe schon mitbekommen, dass meine Jungs für mich die Werbetrommel gerührt haben. Und das scheint ja geholfen zu haben.“

Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung ist die Tatsache, dass das Spiel der Kreisliga B1 nun nicht unbedingt auf dem allerhöchsten Niveau stand. Blau-Weiß-Sprecher Norbert Matt hatte im Spielbericht sogar von einem „Bolzplatzkick der übelsten Sorte“ gesprochen. Dem wollte Watzke auch nicht widersprechen. „Das trifft in der Tat zu, ja. Was aus meiner Sicht allerdings nicht unbedingt beiden Mannschaften zuzuschreiben ist, sondern dem Platz, der in üblem Zustand war und auf dem ein gepflegtes Fußballspiel wahrscheinlich auch gar nicht möglich war. Dennoch glaube ich, dass die Zuschauer trotz des Gekickes auf ihre Kosten gekommen sind.

In der Tat: Scheinbar souverän lag der ASV mit 3:1 in Führung, Watzke hatte schon genetzt. Doch urplötzlich kippte die Begegnung, und Blau-Weiß schaffte es tatsächlich, beim 4:3 die Führung an sich zu reißen. Doch das wollte unser „Star des Spieltages“ nicht auf sich sitzen lassen. In der 81.Minute gelang ihm der 4:4-Ausgleich, ehe er drei Minuten vor dem Schlusspfiff noch den 5:4-Siegtreffer folgen ließ. Kuriosum dabei: beide Treffer erzielte Watzke mit dem Kopf. Und das bei einer Körpergröße von 1,70m!

Doch dass die Größe nicht immer entscheidend ist, ist ja bekannt. So auch in diesem Fall wie der ASVler glaubhaft erklärt. „Größe ist vielleicht ein Faktor beim Kopfball, aber es kommt auch auf das richtige Timing an. Und obwohl ich ja doch recht klein geraten bin, war ich doch schon immer ein recht guter Kopfballspieler“, so Watzke. „Hinzu kommt glaube ich, dass ich auch einfach furchtlos bin und auch mit dem Kopf in Bälle gehe, wo andere erst gar nicht hingehen oder zurückziehen würden.“

Stöbert man in seinem FuPa-Profil, so taucht neben seiner Körpergröße auch sein Spitzname auf: Hugo! Über das Zustande kommen, kann unser „SdS“ mittlerweile schmunzeln. „Der Name meines Großvaters lautet Helmut Hugo. Und meine damaligen Mannschaftskameraden wollten mich damit aufziehen und haben mich Hugo genannt. Aber man wird ja älter, und da ich auch sehr stolz auf meinen Opa bin, macht mir dieser Name rein gar nichts mehr aus. Im Gegenteil!“

Insgesamt lässt es Björn Watzke in letzter Zeit doch ruhiger angehen. Bei der ersten Mannschaft, die er ja schon seit längerer Zeit coacht, hilft er nur noch aus, wenn Not am Mann ist. „Wenn man gleichzeitig Trainer ist, ist es schwierig, alle Übungen mitzumachen. Und da merkt man dann schnell,dass mir mit den fehlenden Einheiten das Läuferische, die Explosivität doch ein wenig abhanden gekommen sind. Das waren schon große Stärken von mir.“ Weil sein Leben aber doch zum großen Teil aus dem runden Leder besteht, ist es aber nur logisch, dass er soweit es die Zeit zulässt, bei der Zweiten aufläuft. Und auch die Spiele der Ersten direkt im Anschluss stellen da kein Problem dar. Da wird die Ansprache auch schon mal in die Halbzeit des B-Klasse-Spieles verlegt.

Wichtig ist für Björn Watzke zu betonen, dass die Unterstützung durch seine „Co“s Serafino Madeo und Dennis Geißler enorm ist. Und auch die Mannschaft sei sehr flexibel, vor allem in der Trainingsplanung. „Es ist nunmal so, dass ich durch meinen Außendienstjob des Öfteren mal weg bin und an ursprünglichen Trainingstagen nicht da bin. Daher planen wir momentan die Einheiten sehr kurzfristig und legen sie auch mal hier und da auf andere Tage. Ein besonderes Lob gilt daher meiner Mannschaft, die trotzdem voll mitzieht.“

Am wichtigsten bei aller Liebe zum Fußball ist es für Watzke aber, dass seine Familie voll hinter ihm und seinem Engagement steht. „Ein großes Dankeschön geht von dieser Stelle an meine Frau, die mir da absolute Rückendeckung gibt. Und ich finde es auch super, dass sie und meine Kids am Sonntag meistens bei den Spielen dabei sind.“

Die große Watzke-Familie ist beim ASV Gießen ohnehin nicht wegzudenken. Sein Vater Daniel führt den Verein als Vorsitzender an, während seine Mutter Jutta die Jugendleitung übernommen hat. „Nicht nur wegen meiner Familie sehe ich den Verein als eine große Familie an“, so Watzke.

Daher hat er sich auch noch keine Gedanken darüber gemacht, ob er nicht auch mal einen anderen, vielleicht einen höherklassigen Verein coachen will. „Das ist für mich wirklich kein Thema. Ich stehe ja auch noch am Anfang meiner Trainerkarriere. Zudem macht es mit den unseren Jungs einfach Spaß, und es wäre das Größte, mit den eigenen Leuten irgendwann den Aufstieg in die Kreisoberliga zu schaffen.“

Zudem weiß Watzke, dass er sich als Trainer trotz der beiden zweiten Plätze in den Vorjahren mitunter auch noch in der Lernphase befindet. „Es ist nicht so, dass ich hier alles richtig mache und es hier keinen Stress gibt. Hier hab ich auch schon auf die Fresse bekommen, bildlich gesprochen. Ich muss mich ständig hinterfragen und auch von manchen Dingen abrücken.“

Scheint also, als wäre Björn Watzke bei „seinem“ ASV Gießen vorerst sehr gut aufgehoben. Und auch die zweite Mannschaft hätte sicherlich nichts dagegen, wenn Kopfballungeheuer Björn „Hugo“ Watzke weiterhin so auftrumpft wie am Sonntag gegen Blau-Weiß Gießen.

Fupa.net schreib am 24.02.2014:

 

Der ASV Gießen II ließ die anderen Reserven der Liga hinter sich und punktete mit hoher Konstanz. Nur im September musste das Team eine vier Spiele andauernde Durststrecke verkraften, die die Weststädter aber mit einem klaren 6:2 gegen Allendorf/Lahn II am 9. Spieltag beendeten. In überragender Form präsentierte sich dabei Offensivmann Serdar Özkan. Der 28-jährige kam nicht nur 18 Mal zum Einsatz, so häufig wie keiner seiner Mitspieler, sondern er erzielte dabei auch 19 Treffer, inklusive drei Dreierpacks. Dank Özkan spielt der ASV offensivtechnisch in der Spitzengruppe.

Fupa.net schrieb am 31.01.2015:

 

FuPa-Vereinsidole: Alexander "Ale" Vogel

+++ Vereinslegende hält ASV Gießen seit über 20 Jahren als Spieler, Fan und Freund die Treue +++ Comeback-Treffer hier im Video +++

 

Alexander "Ale" Vogel (ASV Gießen)

Beim ASV Gießen kennt Alexander Vogel, den seine Kumpels nur „Ale“ rufen, jedes Kind. Seit nunmehr 20 Jahren ist er vom Sportgelände in der Weststadt nicht mehr wegzudenken.ASV-Trainer Björn Watzke erinnert sich an die ersten Begegnungen: „Ich kenne Ale schon seit meinem sechsten Lebensjahr. Damals habe ich immer meinen Vater begleitet, der zu dieser Zeit noch Schwarz-Weiß Gießen trainiert hatte, Ale spielte bei ihm in der ersten Mannschaft. So richtig wahrgenommen habe ich ihn dann, als ich mit circa 16-17 beim ASV in der A-Jugend gekickt habe., Da war Ale schon fast 30 und einer der unumstrittenen Leistungsträger. Und trotz des enormen Altersunterschiedes hat sich zwischen uns eine Freundschaft entwickelt, die auch Bestand hatte, nach dem er sich von der aktiven Kickerei zurückgezogen hatte.“ Und die besteht auch bis zum heutigen Tage!

Enorme Rückenprobleme hatten Alexander Vogel über die Jahre zugesetzt, eine Bandscheiben-OP wurde irgendwann unumgänglich, sodass die Fußballerkarriere vielleicht doch ein wenig früher endete als erhofft. Doch er tat viel, um sich und seinen Körper wieder in den Griff zu bekommen. Er begann mit dem joggen und schuftet auch seit einigen Jahren im Fitnessstudio, zusammen mit seinem Freund Björn Watzke.

Den Kontakt zum ASV hat Alexander Vogel aber auch nach seinem Karriereende nie abreißen lassen, im Gegenteil! „Die Spiele, die ich verpasst habe, kann man wahrscheinlich an einer Hand abzählen“, so Vogel. „Wenn ich Urlaub war, habe ich vielleicht mal ein Spiel verpasst. Das wars dann aber auch so ziemlich!“

In der Tat lobt auch Björn Watzke eben diese Verbundenheit von Vogel zu seinem ASV. „Er ist hier schon so etwas wie eine Legende“, führt der Coach aus. „Er ist hier immer präsent, sei es bei Heim-oder bei Auswärtsspielen, Ale ist immer dabei“. Und schiebt schmunzelnd nach: „Und auch bei Feierlichkeiten lässt er sich nicht lumpen und steht dort natürlich auch seinen Mann!“

Dass man Alexander Vogel aber noch einmal auf dem Platz sehen würde, schien zunächst ausgeschlossen, auch wenn er natürlich obligatorisch im „äußersten Notfall“ (Watzke) bereit stehen würde.  Daran glauben mochte aber so recht niemand.

Doch manchmal sind auch im Sport die Wege unergründlich, und so kam es im November vergangenen Jahres zu einem der lustigen und überraschendsten Comebacks der letzten Zeit. Im Wissen, dass die körperliche Verfassung seines Freundes nun wieder deutlich besser war und im gleichzeitigen Wissen um die vielen Ausfälle durch Sperren und Verletzungen vor dem Derby beim ACE Gießen, sprach Coach Watzke seinen Freund wenige Tage vor der Partie an, wie es denn mit den Einsatzchancen für Sonntag aussehen würde. Dieser fragte nur kurz: „Gegen wen geht es?“… „ACE Gießen“ …  „Bin dabei!“  Ob er denn überhaupt noch Fußballschuhe habe, bohrte Watzke nach. „Kaufe ich mir morgen“, kam es von Vogel wie aus der Pistole geschossen.

Und so lief Alexander „Ale“ Vogel tatsächlich am 15.November 2014 in der Startelf auf. Um dieses Schauspiel auch für immer und ewig in Erinnerung behalten zu können, filmte Kumpel Rudi Haßler die Partie. Und es kam, wie es fast zwangsläufig in diesem besonderen Fall kommen musste.

Sieben Minuten waren grade einmal gespielt, als sich ausgerechnet Spielertrainer und Kumpel Watzke auf dem rechten Flügel durchsetzte und frei halbrechts im Strafraum auftauchte. „Eigentlich wollte ich das Tor selbst machen, doch dann habe ich Ale in der Mitte freistehen sehn“. Mustergültig landete der Ball vor den Füßen Vogels, der unnachahmlich zur 1:0-Führung des ASV Gießen netzte. Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

Dass es letztlich nur zu einem 2:2 reichte, war nebensächlich, denn der Ehrgeiz beim Torschützen war urplötzlich wieder geweckt. Und obwohl er sich  –laut Watzke- drei Tage nicht bewegen konnte und seine Frau Astrid nur den Kopf schüttelte-  lief Vogel nur eine Woche später wieder auf und traf beim Auswärtssieg in Biebertal erneut.

Ein besonderes Markenzeichen Vogels, wie auf dem Video auch unschwer zu erkennen ist, ist der erhobene Zeigefinger, mit dem er alle seine Treffer feiert. Dazu gehört untrennbar auch Vogels „Door“-Ruf.  In diesem Zusammenhang weiß Freund Björn Watzke eine Anekdote zu erzählen. „Es war bei einem von Ales letzten Spielen als Aktiver in der ersten Mannschaft. Er wurde kurz vor Schluss in Wißmar eingewechselt, um noch ein paar Minuten Fussballluft zu schnuppern. Ein Querpass sprang ihm gut und gerne 25 Meter vor der Hütte vor die Füße, hüpfte nochmal kurz auf, sodass Ale herrlich unter den Ball kam. Als der Ball noch in der Luft war, drehte sich Ale schon um, hob den Zeigefinder und rief „Door“. Und genauso war es, das Ding schlug unter der Latte ein!“

Alex Vogel  hatte die Lust am Fußball nach den beiden Spielen wieder gepackt. Und weiterer toller Nebeneffekt: als einige seiner Kumpels mitbekamen, dass „Ale“ Vogel seine Fußballstiefel wieder geschnürt hat, entschieden sich auch andere „Altgediente“ wieder zu einem Comeback: Michael Nowacki, einer von Vogels besten Kumpels, Markus Lewerenz, dessen Sohn Jerome ihn wieder für den Fussball begeistern konnte oder Haci Pumukci , dem eine zeitlang die Motivation fehlte, um nur einige zu nennen, die in der Rückrunde wieder bei den „alten Herren“ des ASV Gießen auflaufen laufen. Eine tolle Sache. Und auch wichtig für den Verein. „Wir wollten zunächst mal die zweite Mannschaft wieder besser aufstellen, nachdem wir eine ganze Zeit lang die Schießbude der Liga waren. Ich denke, das ist uns in dieser Saison ganz gut gelungen!“, so Watzke. In der Tat belegt der ASV mit Rang neun einen soliden Mittelfeldplatz in der Kreisliga B 1. Und wenn jetzt auch dank Alex Vogel und Kollegen die „Alte-Herren-Mannschaft“ wieder ein ansehnliches Team zusammen hat, sieht die fußballerische Zukunft beim ASV Gießen wieder ein Stück rosiger aus. "Und grade für mich als Coach ist das ne tolle Sache, wenn sich auch die alten Hasen wieder entscheiden, unsd zu unterstützen und wieder ihrem Spaß am Fußball vermitteln!", so der 30-Jährige Watzke.

Aber das ist nicht selbstverständlich, wie Björn Watzke abschließend festhält. „Es braucht eben solche Leute wie „Ale“ Vogel in den Vereinen. Leute, die sich mit dem Club identifizieren, auf die andere schauen, die den Grundgedanken des Spieles vermitteln, den Spaß, die Kameradschaft. Das ist es doch, was den Amateursport ausmacht.“ Und auch wenn nicht viele das Glück haben werden, ihr Comeback-Tor auf Video gebannt zu bekommen, so sollte das Beispiel von Alex Vogel doch vielleicht auch andere ermutigen, ihren Verein auch weiterhin treu zu unterstützen. Und vielleicht auch wieder selbst der Lederkugel hinterher zu jagen.

Fupa.net schrieb am 23.10.2014:

"Star des Spieltages": Chris Reuling

+++ ASVler zum zweiten Mal gewählt +++ Unfassbar hohe Wahlbeteiligung +++ Mendez bester Zweiter der Geschichte +++

Was für ein Voting zum „Star des Spieltages“  in dieser Woche! Weit über 1000 Stimmen wurden abgegeben, was einen neuen Rekord für unsere beliebte Wahl darstellt. Und noch nie bekam der Zweitplatzierte, in diesem Fall Leon Mendez,  mit 456 so viele Stimmen. Dass es dennoch nicht zum Sieg reichte, lag an den unglaublichen 530 Stimmen, die unser aktueller Sieger bekam. Doch damit nicht genug der Superlativen. Zum ersten Mal überhaupt  gelang es nämlich einem Spieler,  bereits zum zweiten Mal den beliebten Titel abzustauben. Unser Glückwunsch geht in dieser Woche an Chris Reuling und den ASV Gießen.

Bereits vor exakt drei Wochen wurde Reuling die Ehre des „Stars des Spieltages“ zuteil, nachdem er beim überraschenden 3:2-Auswärtssieg in Allendorf/Lahn geglänzt hatte. Doch  FuPa wäre nicht Fupa,  würden wir jetzt wieder die gleichen Daten und Fakten zu Chris Reuling präsentieren, wie im letzten Bericht. Daher haben wir uns ein wenig mehr dem verrückten 5:5-Match zwischen dem ASV und Aufsteiger Heuchelheim gewidmet, das den Torjäger  ja erst  zu Ruhm und Ehre kommen ließ. Dazu ließen wir ASV-Coach Björn Watzke zu Wort kommen, der das Spiel und die genialen Momente seines Spielers noch einmal Revue passieren ließ.

Dass sein Stürmer ein tolles Spiel macht, war für den Trainer bereits zur Halbzeit klar, an ein verrücktes Spiel glaubte er bis dato noch nicht. „Wir lagen 3:0 zur Pause vorne und hatten quasi gar keine Chance des Gegners zugelassen. Chris hatte das 2:0 herrlich erzielt, als er den Ball so 16-18 Meter zentral vor dem Tor bekam. Und wenn er an dieser Position den Ball bekommt, gibt’s meist kurz darauf Anstoß. So auch diesmal. Dafür hat er trotz seiner Länge einfach eine tolle Technik. Und beim 3:0 blieb er ganz abgeklärt im Eins gegen Eins mit dem Torhüter.“

Doch scheinbar hatten sich seine Akteure selbst zu sehr an der eigenen starken Vorstellung berauscht. Völlig ohne Not gestatteten sie dem Gegner, nach dem Wechsel in die Partie zurückzukommen. Nach zwei schnellen Treffern hieß es nur noch 3:2. Heuchelheim schöpfte jetzt immer mehr Mut und war auf einmal präsent, während der ASV gar nicht mehr richtig in die Zweikämpfe ging und immer einen Schritt zu spät dran war. "Alles, was in der ersten Halbzeit so super funktioniert hat, klappte urplötzlich nicht mehr!"

Das 3:3 war fast die logische Konsequenz. Doch als die Partie vollends zu kippen drohte, hatte Chris Reuling seinen näxhsten, wahrscheinlich seinen größten Auftritt an diesem Tage. Umringt von 3-4 Abwehrspielern und mit dem Rücken zum Tor stehend beförderte der ASVler den Ball per Hacke aus rund elf Metern  ins Heuchelheimer Netz. „Da war ein unfassbar geiles Tor“, schwärmt Coach Watzke auch drei Tage danach noch. „Da hat alles mit einer Ablage in den Rückraum gerechnet und dann macht er das Ding mit der Hacke. Sensationell“.

Doch auch dieses „Tor des Monats“ reichte noch nicht zum Sieg. Nach dem erneuten Ausgleich des kampfstarken Aufsteigers gelang Chris Reuling bereits in der Nachspielzeit sein vierter Streich, als er erneut frei vor dem TSF-Keeper auftauchte und eiskalt zum 5:4 einnetzte. Doch nach einem weiten Schlag in den ASV-Strafraum herrschte Konfusion, und die Gastgeber kamen eine Minute darauf tatsächlich noch zum 5:5-Ausgleich. „Das darf uns natürlich nie und nimmer passieren. Aber so läufts im Fußball eben manchmal“, so Watzke, wohl wissend das sein Team selbst in dieser Saison bereits einmal einen 0:4-Rückstand in Watzenborn noch in ein 4:4 verwandelte.

Dabei war es erst Reulings zweites Spiel in der Spitze. Eine Weile agierte er aufgrund von Ausfällen als „Sechser“, wegen seines Offensivdranges war er aber „eher ein Achter oder sogar Zehner“, wie sein Coach zugab. Mit der Rückkehr einiger verletzter Spieler kehrte er in dem Sturm zurück, wo er offensichtlich noch wertvoller ist. „Er lässt sich oft fallen, holt sich Bälle, ist sehr präsent. Allerdings muss man auch sagen, dass er von seinem Mitspielern exzellent in Szene gesetzt wird“, so der Trainer und holt damit lobend auch die Teamkollegen des Stürmers ins Boot.

Auf  gelungene Zuspiele hoffen sie bereits  am Wochenende wieder, wenn auf die Reuling, Watzke und Co.das brisante Derby gegen den VfB Gießen wartet. Dies ist nicht nur ein reines Stadtduell, denn mit Sebastiano Russo, Marco Moscagiuli und Milad Koreya schnüren gleich drei ASVler der Vorsaison nun beim Liga-Konkurrenten die Fußballstiefel. „Natürlich ist das ein besonderes Spiel. Das sind Derbys ja ohnehin, aber die Personalien machen dieses natürlich noch reizvoller“, so Trainer Björn Watzke zum Duell am kommenden Sonntag. Zumal sich auch sportlich die Richtung für die nächsten Wochen entscheiden dürfte. „Mit einem Sieg wären wir an den ersten vier bis fünf der Tabelle dran. Sollten wir verlieren, hätten wir zum Beispiel auf den VfB erst mal neun Punkte Rückstand.“ Dennoch sieht der ASV-Coach keinen Druck und hofft auf ein gutes Spiel und reichlich Zuschauer.

Auf das Voting angesprochen und wie denn diese unfassbar hohe Zahl an Stimmen für seinen Vierfach-Schützen zusammen kam, gibt der Coach auch kleine, aber natürlich legitime Tricks zu. „Natürlich sind wir hier beim ASV schon eine große Familie, und ich denke, dass auch die ganze Mannschaft hier mobil gemacht hat, um Chris zu helfen. Aber als es knapp wurde, hab ich mein gutes Netzwerk natürlich etwas genutzt und befreundete Trainer und Mannschaften mal kurz angeschrieben. Und scheinbar hat das ja geholfen“, fügt Watzke augenzwinkernd hinzu.

In der Tat: Über 150 Stimmen konnte Chris Reuling in der Endphase des Votings noch hinzugewinnen - und damit aus einem knappen Zwischenstand (369:360) noch einen mehr als deutlichen machen Vorsprung (530:456). Ob an dem „Kistchen gekühlten Gerstensaftes, den unser Chris sicherlich gerne geben wird“, auch die freundlichen Stimmen-Helferlein beteiligt werden, ist freilich nicht bekannt. Sollte Chris Reuling allerdings seine überragende Form beibehalten, muss ja nicht das letzte „Schächtelchen“ im Umlauf gewesen sein.

fupa.net schreib am 18.04.2014:

Mannschaft der Woche

KLA-Team erhält Fupa-Auszeichnung / Mit Spielertrainer Watzke kam der Erfolg

In aller Regel wird am Karfreitag das Feiern ja nicht so gerne gesehen. Auf Fupa.net/mittelhessen erlauben wir uns dennoch auch in dieser Woche wieder die Sektkorken knallen zu lassen. Und würdigen wie gewohnt unsere „Mannschaft der Woche“. Zufall hin oder her, wie bereits vor sieben Tagen, ist auch diesmal die Wahl der Fupa-Redaktion auf ein Team der Kreisliga A Gießen gefallen. Bühne frei für den ASV 1953 Gießen! 

Wieso der ASV Gießen heute den Fupa-Lorbeerkranz aufgesetzt bekommt, kann man entweder schnell oder aber etwas ausgiebiger begründen. Wählen wir zunächst die schnelle Variante: Seit dreizehn Partien ist die Truppe von Spielertrainer Björn Watzke (30) ungeschlagen. Das Torverhältnis liegt hierbei - nach dem gestrigen 3:2-Auswärtstriumph gegen Sachsenhausen (Nachholspiel 22. Spieltag) - bei 53:18. Fast nach jedem Spieltag findet sich ein ASV-Akteur in der KLA-“Elf der Woche“ wieder. Momentane Tabellensituation: Platz drei – und auf Tuchfühlung mit dem Zweiten FSV Fernwald II. Punkt. Reicht doch! Oder?

Naja - zum Glück geben wir uns auf Fupa.net/mittelhessen ja nicht mit den einfachen Erklärungen zufrieden. Probieren wir es daher lieber mit der ausführlichen Darstellung:

Und hierzu kommt zunächst einmal ein ASV-Akteur selbst zu Wort. Am besten der Kapitän und Torhüter der jüngsten Fupa-Elf, Dennis Geissler (29). „Am Anfang der Saison sind wir unseren eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden, wir wollten im oberen Drittel der Tabelle mitspielen und hatten uns selbst zu sehr unter Druck gesetzt“, blickt der routinierte Keeper auf den durchaus holprigen Saisonstart seiner Farben zurück. Die kritische Rückschau ist nicht ganz unbegründet. Zwischenzeitlich musste man als ASV-Anhänger sogar damit rechnen, dass die Rot-Weißen in der Spielzeit 2013/14 ausschließlich gegen den Abstieg kämpfen werden. Doch es kam anders.

Trainerwechsel, Richtungswechsel, Stimmungswechsel

Richtig gut kam es sogar, wie es ja auch die oben genannten Statistiken belegen. Und das hat einen Grund – oder besser einen Namen: Björn Watzke. So sieht es jedenfalls Kapitän Geissler, stellvertretend für seine Mannschaft. „Er hat geschafft, was die Leute vor ihm nicht geschafft haben. Er bekommt den Respekt und die Akzeptanz. Und die Jungs funktionieren alle. Leute, die man vorher nur selten im Training gesehen hat, sind nun häufiger da“, sprudeln aus ASV-Mannschaftsführer Geissler ausschließlich lobende Worte für seinem Coach, Mitspieler und „Kumpel“ Björn Watzke hervor.

Das lässt sich freilich gut nachvollziehen. Denn als Mittelfeld-Mann Watzke Mitte Oktober das Spielertraineramt bei den Lahnstädtern übernahm, kannte die Formkurve mit einem Mal nur noch eine Richtung: Steil nach oben! Seit dem 20. Oktober (10:0-Sieg gegen Lollar II) suchen die Gießener in der KLA ihren Lehrmeister. Bis auf ein Unentschieden (3:3 gegen Leihgestern) konnte das Watzke-Ensemble alle Pflichtspiele zu eigenen Gunsten entscheiden. Das spricht freilich für sich. Und eben für Trainer Björn Watzke.

"Kumpel" als Trainer?

Dabei wusste man beim ASV anfänglich gar nicht so richtig, ob es mit dem 30-jährigen Motivator wirklich funktionieren kann. „Der Björn ist von uns allen ein Kumpel. Das war eine Gratwanderung“, spielt Dennis Geissler auf den Umstand an, dass in Gießen einer der Spieler das Zepter in die Hand nahm. Kann ein „Kumpel“ auch als Respektsperson fungieren? Taugt ein Mitspieler zum Erfolgscoach? Solche Fragen schwirrten im Oktober wohl noch durch die Köpfe einiger ASV-Kicker. Heute, wo im Schnitt etwa 30 Mann im Training erscheinen, haben sich solche Gedanken freilich schon lange in Luft aufgelöst. Was, wie Geissler anfügt, aber nicht nur allein Watzke zu verdanken sei, sondern auch seinem engagierten Co-Trainer Serafino Madeo (30), der im Dezember vom VfB Gießen zum ASV gewechselt war. Ebenfalls als Spielertrainer übrigens.

„Die Kameradschaft ist sehr, sehr gut“

Doch so wichtig der Coach, oder eben die Coaches, auch für die wiedererstarkten 1953er sind - ohne einen gesunden Teamgeist und eine tolle Atmosphäre innerhalb der Mannschaft wäre der momentane Höhenflug des Tabellendritten wohl auch nicht zu erklären. Das bestätigt auch der ASV-Kapitän.

„Was unsere Mannschaft ausmacht ist, dass in der ersten Mannschaft etwa 18 Leute das Potenzial haben in der ersten Elf zu spielen. Es wird aber untereinander keine dicke Luft gemacht, sondern sich gegenseitig angefeuert“, so Geissler. Beim ASV versteht man sich aber nicht nur auf dem Bolzplatz prächtig, sondern auch abseits des KLA-Alltags. Oft trifft man sich am Freitagabend zu einer Runde Dart, vor einer Begegnung wird gerne mal gemeinsam gefrühstückt. „Die Kameradschaft ist sehr, sehr gut“, bekundet Dennis Geissler stolz.

Und so steht bei den Lahnstädtern derzeit die Freude am Spiel und an der Geselligkeit wohl im Fokus. Natürlich berauscht auch der derzeitige Erfolg – überbewerten will man die aktuelle Siegesserie beim ASV jedoch nicht. „Wir denken von Spiel zu Spiel und schauen, was am Ende dabei raus kommt“, äußert sich Geissler zu den momentanen Erwartungen hinsichtlich des weiteren Saisonverlaufs.

Erst einmal will man beim Rangdritten aber das Osterwochenende genießen, trainiert wird dann erst wieder ab Dienstag. „Es geht ziemlich gesittet und familiär bei uns zu. Das ist nicht mehr der ASV von vor zehn Jahren“, schmunzelt der Gießener Kapitän.

Erfolg, Gelassenheit und Sympathie, das zeichnet unsere „Mannschaft der Woche“ wohl momentan aus. Man darf freilich gespannt sein, wohin der Weg noch führen wird, den der ASV mit Björn Watzke und Serafino Madeo eingeschlagen ist.

 

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